Alltag & Verhandlung

Gehaltsverhandlung 2025: 7 Strategien für +30% mehr Gehalt ✓

30. Oktober 202510 Min. Lesezeit

Laut StepStone-Report 2025 verhandeln nur 38 % aller Angestellten aktiv ihr Gehalt. Davon bekommen über 70 % eine Gehaltserhöhung – im Schnitt um 12 %. Das bedeutet: Nicht fragen = im Schnitt 2.000–8.000 € pro Jahr verschenken. Als Verhandlungsexperte zeige ich dir, wie du beim Gehaltsgespräch vorbereiten und mehr Gehalt fordern kannst – mit Erfolg.

💬 Kurz gesagt:

Richtiger Zeitpunkt + klare Zahl = mehr Gehalt. Wer seine Leistung belegt und eine BATNA hat, verhandelt auf Augenhöhe – und verdient mehr.

Warum viele bei der Gehaltsverhandlung Geld verschenken

Die häufigsten Gründe, warum Angestellte zu wenig verdienen:

  • Kein aktives Verhandeln: 62 % warten, dass der Arbeitgeber von selbst erhöht
  • Falsches Timing: Verhandlung während Krise oder nach Fehlern
  • Keine Vorbereitung: Keine dokumentierten Erfolge oder Marktwert-Recherche
  • Zu bescheiden: Viele fordern nur 3–5 % statt realistischer 10–15 %

💰 Inflation & Reallohn-Effekt

Die Inflation 2024/25 lag in Österreich bei rund 8 %. Eine Gehaltserhöhung von 10 % gleicht gerade so den Reallohnverlust aus – ein starkes Argument für deine nächste Gehaltsverhandlung in Österreich!

💡 Rechenbeispiel: Was bringt eine Gehaltserhöhung verhandeln?

Aktuelles Gehalt: 45.000 € brutto/Jahr
Nach Verhandlung (+10 %): 49.500 € brutto/Jahr
Mehrwert: 4.500 € pro Jahr
→ Für ein Gespräch von 30 Minuten!

Wann ist der beste Zeitpunkt für Gehaltsverhandlungen?

Beim Gehaltsgespräch vorbereiten ist das Timing entscheidend:

✅ Perfektes Timing:

  • Nach erfolgreichen Projekten (noch "warm", Erfolg messbar)
  • Jahresende / Budgetplanung (Unternehmen plant Gehaltsbudget)
  • Nach 12–18 Monaten im Job (bewiesen, dass du wertvoll bist)
  • Bei Beförderung / neuer Verantwortung (logischer Zeitpunkt)
  • Konkurrenzangebot vorliegt (BATNA = höchste Verhandlungsmacht)

❌ Schlechtes Timing:

  • Unternehmen in Krise / Kündigungswelle
  • Du hast gerade Fehler gemacht
  • Während Probezeit (zu früh)
  • Chef ist im Stress / Urlaubsplanung

Die 5 stärksten Argumente für mehr Gehalt

Diese Gehaltsverhandlung Beispiele zeigen, wie du mehr Gehalt fordern kannst:

1. Messbare Erfolge (KPIs, Umsatz, Einsparungen)

Gehaltsverhandlung Beispiel: "Ich habe im letzten Quartal das Projekt XY 3 Wochen vor Deadline abgeschlossen und dabei 15.000 € Kosten eingespart. Mein aktuelles Gehalt liegt bei 45.000 €. Wäre eine Erhöhung auf 50.000 € realistisch?"

2. Marktvergleich (Gehaltsstudien, Jobangebote)

Beispiel: "Laut Gehaltsreport 2025 liegt das Durchschnittsgehalt für meine Position bei 52.000 €. Ich verdiene aktuell 48.000 €. Könnten wir uns bei 51.000 € treffen?"

🧠 Psychologie-Tipp: Der Anker-Effekt
Wer zuerst eine Zahl nennt, bestimmt den Verhandlungsrahmen. Nenne immer eine konkrete Zahl (z.B. 52.000 € statt "mehr Gehalt") – das erhöht deine Chancen um bis zu 30 %!

3. Zusätzliche Verantwortung (neue Aufgaben, Teamleitung)

Beispiel: "Seit 6 Monaten leite ich zusätzlich das Team XY (5 Personen). Wäre eine Anpassung auf 55.000 € möglich?"

4. BATNA: Konkurrenzangebot (stärkste Waffe!)

Beispiel: "Ich habe ein Angebot von Firma Y für 58.000 €. Ich würde gerne bleiben – wäre 56.000 € möglich?"
⚠️ Achtung: Nur nutzen, wenn du das Angebot wirklich hast und bereit bist zu gehen!

5. Inflation & Lebenshaltungskosten

Beispiel: "Die Inflation liegt bei 8%, mein Gehalt wurde seit 2 Jahren nicht angepasst. Wäre eine Inflationsanpassung auf 50.000 € möglich?"

Gehaltsverhandlung: Schritt-für-Schritt

✅ Die 7-Schritte-Formel

  1. Termin vereinbaren
    "Können wir nächste Woche über meine Entwicklung sprechen?"
  2. Erfolge dokumentieren
    Liste mit 5–10 konkreten Erfolgen (KPIs, Projekte, Einsparungen)
  3. Marktwert recherchieren
    Gehaltsstudien (Kununu, StepStone, Arbeiterkammer) + Jobangebote
  4. BATNA vorbereiten
    "Wenn nein, wechsle ich zu Firma Y" (nur wenn du es ernst meinst!)
  5. Konkrete Zahl nennen
    "Ich stelle mir 52.000 € vor" (10–20% über aktuellem Gehalt)
  6. Schweigen nach Zahl
    Lass den Chef zuerst reagieren – kein Nachverhandeln sofort!
  7. Plan B anbieten
    Wenn Budget fehlt: Bonus, Firmenwagen, Homeoffice, Weiterbildung

Was tun, wenn "Nein" kommt?

Option 1: Nach Alternativen fragen

"Verstanden. Wären dann folgende Alternativen möglich?

  • Leistungsprämie (z.B. 2.000 € bei Zielerreichung)
  • Firmenwagen / Fahrtkostenzuschuss
  • Mehr Urlaubstage (z.B. +3 Tage)
  • Homeoffice-Regelung (z.B. 3 Tage/Woche)
  • Weiterbildungsbudget (z.B. 2.000 €/Jahr)

Option 2: Zeitplan festlegen

"Okay, wann könnten wir das Thema wieder besprechen? In 6 Monaten nach Projekt XY?"

Option 3: BATNA aktivieren (wenn du eine hast)

"Ich verstehe. Ich habe ein Angebot von Firma Y für 58.000 €. Könnten Sie auf 55.000 € gehen, damit ich bleiben kann?"

⚠️ Achtung: Wenn du mit Kündigung drohst, musst du bereit sein zu gehen! Sonst verlierst du alle Glaubwürdigkeit.

Gehaltsstufen D-A-CH: Was ist realistisch?

Branche Junior (0–3 Jahre) Mid (3–7 Jahre) Senior (7+ Jahre)
IT / Software 35.000–50.000 € 55.000–75.000 € 80.000–120.000 €
Marketing 30.000–42.000 € 45.000–60.000 € 65.000–90.000 €
Finanzen / Controlling 35.000–48.000 € 50.000–70.000 € 75.000–110.000 €
HR / Personal 28.000–40.000 € 42.000–58.000 € 60.000–85.000 €

🎯 Bereit für größere Verhandlungen?

Wenn du diese Techniken auch bei Anschaffungen anwenden willst:

Preise verhandeln – Alle Branchen

❓ Häufige Fragen zur Gehaltsverhandlung

Wann ist der beste Zeitpunkt für eine Gehaltsverhandlung?

Nach Erfolgserlebnissen (Projektabschluss), bei Budgetplanung (Jahresende), nach 12–18 Monaten im Job oder wenn ein Konkurrenzangebot vorliegt (BATNA).

Wie bereite ich mich auf das Gehaltsgespräch vor?

Erfolge dokumentieren (5–10 konkrete Beispiele), Marktwert recherchieren (Kununu, StepStone), BATNA entwickeln (Alternative vorbereiten) und konkrete Zahl nennen (10–20 % über aktuellem Gehalt).

Wie viel kann man realistisch verhandeln?

Je nach Branche 5–20 %. IT und Technik bis zu 25 %, Marketing/HR 8–15 %. Bei Jobwechsel sind sogar 20–30 % möglich. Inflation (8 % in AT 2024) ist ein starkes Argument für mindestens 10 %.

Was tun, wenn die Firma kein Budget hat?

Alternativen verhandeln: Bonus (z.B. 2.000 € bei Zielerreichung), mehr Urlaubstage (+3–5 Tage), Homeoffice-Regelung (3 Tage/Woche), Firmenwagen, Weiterbildungsbudget (2.000 €/Jahr) oder Zeitplan für nächste Verhandlung festlegen.

📚 Quellen & weiterführende Links

Mag. Florian Neuhuber - Gründer von Verhandelt.at und Experte für Angebotsverhandlung und Preispsychologie mit über 15 Jahren Erfahrung im strategischen Einkauf bei Siemens, Greiner AG und Croma-Pharma

Mag. Florian Neuhuber

Gründer von Verhandelt.at und Experte für Angebotsverhandlung und Preispsychologie. Mit über 15 Jahren Erfahrung im strategischen Einkauf bei Siemens, Greiner AG und Croma-Pharma hilft Florian Unternehmen und Privatpersonen, bessere Konditionen zu erzielen.

Expertise: Verhandlungsstrategien • Preispsychologie • Strategischer Einkauf • Angebotsanalyse • B2B-Verhandlung

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